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Donnerstag, 01.06.2017

Veranstaltungen

"Weltanschauung": Leiden und Sterben

Prof. Dr. Christoph Rehmann-Sutter (Fotos: Birgit Pretzsch)

Themenabend im Rahmen der Ringvorlesung am 15. Juni (19 Uhr, St. Petri)

„Sterben ist ein sehr lebendiger Moment.“ - Prof. Dr. Christoph Rehmann-Sutter, Universität zu Lübeck/IMGWF

„Selig sind, die da Leid tragen.“ – Prof. Dr. Wolfgang Sandberger, Musikhochschule Lübeck/Brahms- Institut

„Ist Leiden nur eine Nebenwirkung vom Sterben?“ - Yvonne Förster, Studentin der Fachhochschule Lübeck

Wäre uns die Wissenschaft so wichtig, wenn es nicht so viel Leid auf der Welt gäbe? Wäre der Fortschritt so interessant, wenn wir nicht wüssten, dass wir sterben müssen? Die akademische Forschung in Lübeck mit ihren Schwerpunkten in der Medizin, der Medizintechnik und verwandten Lebenswissenschaften setzt sich intensiv mit dem Leiden und Sterben auseinander. Sie sucht nach Wegen, um Leben zu erhalten, Lebensqualität zu verbessern, aber auch ein erträgliches Sterben zu ermöglichen. Auch die Kulturwissenschaften reflektieren diese Themen und erforschen die ethischen und ästhetischen Zusammenhänge.

„Leiden und Sterben“ ist die Überschrift des fünften Abends der interakademischen Ringvorlesung „Weltanschauung“, zu dem die Universität, die Fachhochschule und die Musikhochschule Lübeck am Donnerstag, dem 15. Juni, um 19 Uhr in die St. Petri Kirche einladen. Im Zeichen der „Eule der Minerva“ präsentieren und diskutieren Fachleute der drei Lübecker Hochschulen über Grundsatzfragen ihrer Forschung und Lehre.

Prof. Dr. Folker Spitzenberger lehrt „Regulatory Affairs für Medizinprodukte“ an der Fachhochschule Lübeck und wird über die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Medikamenten und Apparaten sprechen, auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Aspekte im Gesundheitswesen. Die ethische Sicht auf das Thema präsentiert Prof. Dr. Christoph Rehmann-Sutter vom Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Lübecker Universität. Dabei stellt er Thesen über die Lebenserhaltung und deren Grenzen zur Diskussion.

Der Musikwissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Sandberger, Leiter des Brahms-Instituts der Musikhochschule Lübeck, wird am Beispiel des „Deutschen Requiems“ von Johannes Brahms eine weltanschauliche Perspektive auf den Tod, die Trauer und die Tröstung entfalten. Dazu erklingt der Satz „Ihr habt nun Traurigkeit“ aus dem Requiem, gespielt von Yoko Kuwahara und Yang Wu in einer vierhändigen Klavierfassung. Yvonne Förster, Studentin der Fachhochschule Lübeck, eröffnet den Abend mit einem essayistischen Zugang zum Thema.

Im Abschluss an die Präsentationen laden die Moderatoren Dr. Bernd Schwarze und Prof. Dr. Cornelius Borck die Besucher der Vorlesung zur Diskussion mit den Referenten ein. Die Veranstaltung schließt mit einem geselligen Beisammensein bei Wein und Laugengebäck im Nordschiff von St. Petri.

Die Ringvorlesung „Weltanschauung“ umfasst sieben Abende im Sommersemester 2017. Die Lübecker Hochschulen und das St. Petri Kuratorium möchten damit Studierende, Lehrende und interessierte Bürgerinnen und Bürger ins Gespräch über wissenschaftliche Grundsatzfragen bringen.

Studentin Yvonne Förster

Ringvorlesung "Weltanschauung"