Donnerstag, 05.11.2015

Lehre

Genomforschung: Von Science Fiction zur Wirklichkeit

Genomforschung im 21. Jahrhundert - Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Lars Bertram am 17. November 2015 (17 Uhr c.t., Hörsaal T1, Transistorium)

Das Konzept der "personalisierten Medizin" rückt zunehmend in den Fokus der medizinischen Diagnostik und Versorgung, insbesondere im Rahmen individualisierter Krankheitsvorhersage und Therapie. Ein Grundstein dieses Konzepts ist das Auslesen und die Interpretation von "personalisierten Genomdaten" möglichst langfristig vor dem Einsetzen bestimmter Krankheiten, um deren Auftreten durch gezielte (d.h. personalisierte) Interventionen hinauszuzögern oder im Idealfall ganz zu verhindern. Der Begriff "Genom" umfasst hierbei die Gesamtheit der genetischen Information eines Organismus und stellt den biochemischen Bauplan dar, der der Entwicklung – inklusive der Entwicklung von Krankheiten – jedes Menschen zugrunde liegt.

Neuartige Hochdurchsatzverfahren zur Sequenzierung einzelner Genome, das sog. "next generation sequencing", haben die technischen Möglichkeiten in Bezug auf die Realisierung der Vision der personalisierten Medizin und insbesondere der Genomforschung in den letzten Jahren grundlegend verändert. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit ist es jetzt möglich, die Genome einzelner Menschen nahezu vollständig auszulesen. Allerdings erweist sich die Analyse und Interpretation der daraus resultierenden riesigen Datenmengen als wesentlich komplexer als ursprünglich gedacht. Diese Lücke zu schließen ist eine der Zielsetzungen der an der Universität zu Lübeck neu geschaffenen "Plattform für Genomanalytik".

In der Antrittsvorlesung werden die Fortschritte – und Grenzen – der Genomforschung des 21. Jahrhunderts am Beispiel der Alzheimer-Krankheit, einer der häufigsten und bedeutendsten Volkskrankheiten unserer Zeit, aufgezeigt.

(W2-Professur für Genomanalytik)

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