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Mittwoch, 03.12.2014

Lehre

Eigentlich gutartig

Benigne vaskuläre Malformationen - Antrittsvorlesung von Priv.-Doz. Dr. med. Martin Kaiser am 9. Dezember (17 Uhr, Hörsaal T1, Transistorium)

Unter den vielfältigen vaskulären Malformationen sind Hämangiome und Lymphangiome am häufigsten vertreten. Trotz ihrer – aus pathologischer Sicht - Gutartigkeit bieten beide Entitäten vielfältige Probleme. Bei Hämangiomen sind Blutungen oder Infektionen mögliche Komplikationen, größer befallene Areale wie z.B. eine Kopfseite stellen zusätzlich eine große psychische Belastung für die Eltern und später auch für die Kinder dar.

Bei den sogenannten Blutschwämmen ist nicht immer eine Therapie erforderlich, wenn doch, stehen mit der chirurgischen Exzision und dem Nd:YAG-Laser erfolgreiche Maßnahmen zur Verfügung. Zusätzlich etablierte sich die medikamentöse Behandlung mit dem Betablocker Propranolol  und wird mittlerweile oft als Mittel der ersten Wahl eingesetzt. Durch diese Möglichkeiten können bei rechtzeitigem Behandlungsbeginn oft gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt und somit die oben genannten Probleme umgangen werden.Bei ausgedehnten Lymphangiomen ist besonders der kosmetischen Aspekt bis hin zur Entstellung (z.B. Makroglossie) problematisch, weiterhin können Kompressionsphänomene zervikaler, mediastinaler und intestinaler Organe entstehen. Manche Kinder benötigen daher ein Tracheostoma und / oder eine PEG. Auch bei chirurgisch resezierbaren Tumoren drohen Rezidive, weiterhin große Narben, Lymphabflussstörungen sowie Läsionen von Gefäßen und Nerven mit funktionellen Ausfällen.

Während großzystische lymphatische Malformationen von einer Sklerosierungstherapie z.B. mit OK 432 profitieren, ist die Ansprechrate kleinzystischer Lymphangiome deutlich schlechter. Aufgrund dieser Problematik und der eingeschränkten chirurgischen Therapierbarkeit wurde in den letzten Jahren verstärkt nach Rezeptoren gesucht, über deren Blockade eine Verkleinerung von Lymphangiomen erreicht werden könnte. Neben VEGF steht hier besonders mTOR im Vordergrund.

(außerplanmäßige Professur im Fachgebiet Kinderchirurgie)

Mehr: Antritts- und Abschiedsvorlesungen

Dr. Martin Kaiser