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Mittwoch, 01.01.2014

Forschung

Optische in vivo Bildgebung

Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Robert Huber am 15. Januar (17 Uhr, Hörsaal 60 des Instituts für Biomedizinische Optik, Geb. 80)

Die Optische Kohärenztomographie (engl. Optical Coherence Tomography – OCT) ist ein relativ junges, bildgebendes Verfahren, welches dreidimensionale in vivo Bildgebung am Menschen mit mikroskopischer Auflösung ermöglicht. Die OCT verwendet, ähnlich der Ultraschall-Bildgebung oder der Sonar-Technik, eine Laufzeitmessung, um durch die Echoverzögerungszeit des eingestrahlten Signals Tiefenauflösung zu erreichen. Jedoch wird bei der OCT nicht Schall sondern Licht verwendet, wodurch eine deutlich bessere räumliche Auflösung im Bereich weniger Mikrometer möglich wird.

OCT Geräte werden bereits jetzt in großem Umfang in verschiedensten Bereichen der medizinischen Diagnostik eingesetzt, derzeitige kommerzielle Geräte erreichen Abbildungsgeschwindigkeiten von etwa 50.000 Tiefenabtastungen (A-Scan) pro Sekunde. Durch die Entwicklung eines neuartigen, in seiner Lichtwellenlänge schnell abstimmbaren Laser-Typs konnten wir diese Geschwindigkeit um mehr als das Hundertfache erhöhen, wodurch zahlreiche neue OCT-Anwendungen und Untersuchungsprotokolle ermöglicht werden. Kernstück dieses sogenannten Fourier Domain Moden-gekoppelten (FDML) Lasers ist eine Kilometer-lange Glasfaser, in der Licht für eine kurze Zeit zwischengespeichert wird. Dadurch wird vermieden, dass sich beim Verstimmen der Wellenlänge das Licht im Laser wiederholt neu aufbauen muss.

Im Vortrag werden der Aufbau des FDML-Lasers und die Besonderheiten der zugrunde liegenden Physik beschrieben sowie erste Ergebnisse klinischer Studien mit einem FDML-basierten OCT-System vorgestellt. Darüber hinaus wird die Möglichkeit von FDML-Lasern zur Bildgebung mit molekularem Kontrast (molecular imaging) durch Raman Streuung diskutiert, es werden Messungen und erste Bilddaten gezeigt.

(W2-Professur für Optische in vivo Bildgebung am Institut für Biomedizinische Optik)

Mehr: Antritts- und Abschiedsvorlesungen

Prof. Dr. Robert Huber