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Samstag, 07.09.2013

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Wege in einen sauberen Sport

Gespräch mit einem ehemaligen Doper: Rolf Järmann, interviewt von Ralf Meutgens, zu Sportmedizin und Doping am 11. September (19.00 Uhr, Hörsaal V1)

Rolf Järmann ist am Schweizer Ufer des schönen Bodensees groß geworden und gehört zu den Menschen, die zunächst Radfahren und erst anschließend Laufen lernen. Seine größten Erfolge feierte er als Profi in den späten 80er und den 90er Jahren (mehrfache Etappensiege beim Giro d´Italia, der Tour de Suisse und der Tour de France, etc.). Am 31. Dezember 1999 ist er nach knapp zwölf Jahren aus dem professionellen „Radsport-Zirkus“ ausgestiegen.

Rolf Järmann wollte niemals dopen; er ist nach eigenem Bekunden auch durch niemanden dazu gezwungen worden. „Meine Rennen gewann ich zunächst nur mit Wasser und Brot“, diktierte er kurz nach seinem Ausstieg einem Journalisten der Neuen Züricher Zeitung. Aber irgendwann ging es offenbar auch für ihn nicht mehr ohne. Die Resultate blieben aus, die die Mannschaftsleitung jedoch vehement einforderte. EPO hieß bereits damals die Zauberformel – und Järmann nahm es. Und nach langer Durststrecke gewann er wieder Rennen. Allerdings, es tauchten Fragen auf. „Bin ich nun ein Betrüger? Ein schlechter Mensch? Süchtig?“ Lange Zeit konnte er mit niemandem über diese Fragen reden, auch nicht im engsten Familienkreis. Heute spricht er – zu uns.

Ralf Meutgens ist freier Journalist und Autor und arbeitet(e) für etliche Printmedien (Spiegel, FAZ, Tagesspiegel, Berliner Zeitung, Lübecker Nachrichten, etc.), den Deutschlandfunk sowie verschiedene Fernsehsender (ARD, ZDF, arte, etc.). Er ist studierter Sportwissenschaftler und war bis Ende der 80er Jahre im Radsport als Trainer und Amateurfahrer aktiv. Spätestens seit Erscheinen seines Opus Magnum (Doping im Radsport, Delius Klasing Verlag) gilt er als intimster Kenner der „Dopingmafia“ im professionellen Radsport.

Die Vortragsreihe „Sportmedizin und Doping“ wird von Prof. Dr. Wolfgang Jelkmann und Prof. Dr. Horst Pagel vom Institut für Physiologie der Universität zu Lübeck organisiert. Beteiligt an der Veranstaltungsreihe ist außerdem Priv.-Doz. Dr. Bärbel Kunze vom Lübecker offenen Labor (LOLA) der Universität zu Lübeck. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.

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