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Montag, 03.06.2013

Forschung

Zur Neurobiologie sozialer Beziehungen

"Do brains that fire together wire together?" - Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Silke Anders am 12. Juni (17 Uhr, Hörsaal V 2)

Hat unsere Gehirnstruktur einen Einfluss darauf, mit wem wir uns gut verstehen und mit wem nicht? Fühlen wir uns eher zu Menschen hingezogen, deren Gehirn ähnlich arbeitet wie unser eigenes? Bestimmt die Art und Weise, wie unser Gehirn „tickt“, womöglich das Netz unserer sozialen Beziehungen? Und wenn ja, warum?

Diese Fragen aus einer neurowissenschaftlichen Perspektive zu untersuchen, ist ein wichtiges Ziel der Arbeitsgruppe „Soziale und Affektive Neurowissenschaften“, die 2011 mit Hilfe von Forschungsgeldern des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ins Leben gerufen wurde und seit 2012 als interdisziplinäre Arbeitsgruppe an der Klinik für Neurologie  und der Sektion für Naturwissenschaften der Universität zu Lübeck angesiedelt ist. 

Seit einigen Jahren erlauben uns moderne bildgebende Verfahren und Techniken aus der Neuroinformatik nicht nur, dem Gehirn sozusagen bei der Arbeit zuzusehen, sie ermöglichen es sogar darzustellen, wie neuronale Information von einem Gehirn in das Gehirn einer anderen Person fließt. So können wir mit Hilfe dieser Techniken beispielsweise den Fluss von Informationen zwischen den Gehirnen von Verliebten und Fremden vergleichen.

Nicht ganz überraschend zeigen unsere Daten, dass der Fluss emotionaler Informationen zwischen den Gehirnen von Verliebten einem munter plätschernden Frühlingsbach gleicht, während er bei Fremden eher ein kleines Rinnsal ist. Können uns diese Erkenntnisse helfen zu verstehen, wie sich soziale Netze und kulturelle Subgruppen bilden?

(W2-Professur für Soziale und Affektive Neurowissenschaften)

Mehr: Antritts- und Abschiedsvorlesungen 

Prof. Dr. Silke Anders