Website
Aktuelles
Samstag, 05.01.2013

Forschung

Optionen der verbesserten Versorgung

Dr. Andreas Wahl-Kordon

Antrittsvorlesung von Dr. Andreas Wahl-Kordon über die Psychotherapie und Pharmakotherapie der Zwangsstörung am 15. Januar (17 Uhr s.t., Hörsaal T 1)

Die Zwangsstörung ist eine häufige (Prävalenz 1-2 %), meist chronisch verlaufende und sehr beeinträchtigende psychische Erkrankung, der eine multifaktorielle Genese mit psychologischen und neurobiologischen Faktoren zu Grunde liegt. Trotz wirksamer psychotherapeutischer und medikamentöser Therapieverfahren findet oft eine jahrelange Chronifizierung der Zwangsstörung statt. Außerdem ist in 30-40 % der Fälle mit Teil- oder Nonresponse und einem hohen Rezidivrisiko zu rechnen.

Oft bleiben Patienten mit Zwangsstörungen selbst in Facharztpraxen unerkannt, weshalb der Etablierung von Screeningverfahren und diagnostischen Leitlinien eine bedeutsame Rolle zukommt, um die Versorgungssituation zu verbessern. Die evidenzbasierte Therapie der Wahl ist die kognitive Verhaltenstherapie (=KVT), die auf dem kognitiv-behavioralen Erklärungsmodell basiert.

Um eine Verbesserung der Therapieergebnisse zu erreichen, ist die Weiterentwicklung dieses Modells wichtig. Neben psychologischen spielen neurobiologische Faktoren eine zentrale Rolle. Neurobiologische Marker, die einen prädiktiven Wert für das Therapieergebnis besitzen, können helfen differentialtherapeutische Entscheidungen zu treffen.

War eine Therapie erfolgreich, stellt sich die Frage, wie lange dieser Behandlungseffekt anhält und wie er aufrechterhalten werden kann. Schließlich ist es wichtig neue Therapie-Optionen bei Therapieresistenz zu etablieren.

(Habilitation im Fach Psychiatrie und Psychotherapie)

Mehr: Antritts- und Abschiedsvorlesungen