Montag, 30.07.2012

Veranstaltungen

Rechtsprobleme des Dopings

Vortragsveranstaltung mit Prof. Dr. iur. Ralf Röger im Rahmen der Reihe "Sportmedizin und Doping" (19. September 2012, 19 Uhr s.t., Hörsaal V1)

Prof. Röger lehrt Rechtswissenschaften an der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, Fachbereich Bundespolizei, in Lübeck und ist Privatdozent an der Universität zu Köln.

Nach einer kurzen Erläuterung, warum Doping überhaupt als rechtlich ahndungswürdig angesehen wird, werden im ersten Teil des Vortrags die allgemeinen, für jedermann geltenden Regelungen des deutschen Strafrechts erörtert, in denen Dopingverstöße sanktioniert sind. Im Mittelpunkt werden dabei Normen des Arzneimittelgesetzes stehen; es werden aber auch Straftaten des allgemeinen Strafrechts wie Körperverletzung oder Betrug angesprochen.

Im zweiten Teil des Vortrags geht Prof. Röger dann auf die insbesondere für Spitzensportler relevanten Regelungen des Sportverbandsrechts ein, nach denen Dopingverstöße in nationalen und internationalen Wettkämpfen geahndet werden; insbesondere auf die Vorgaben der Nationalen Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) und der World Anti-Doping Agency (WADA). Auch der Rechtsschutz des Sportlers bis hin zum Internationalen Sportgerichtshof und dem Schweizerischen Bundesgericht in Lausanne wird angesprochen inklusive der Besonderheit, dass im privatrechtlich geprägten Sportverbandsrecht ein für den Sportler ungünstigeres Beweismaß gilt als im Strafrecht.

Abschließend erfolgt noch eine kurze Bemerkung zu der Tatsache, dass eine große Zahl deutscher Spitzensportler als Bundeswehrsoldaten oder Bundespolizisten im öffentlichen Dienst beschäftigt sind und daher bei Dopingverstößen auch mit disziplinarrechtlichen Konsequenzen zu rechnen haben. -

„Sportmedizin und Doping“ ist das Thema einer Vortragsreihe, die von der Schülerforschungsgemeinschaft der Universität zu Lübeck durchgeführt wird. Die Veranstaltungen stehen im Rahmen des Lübecker Wissenschaftsjahres 2012 und richten sich speziell an Schülerinnen und Schüler der höheren Jahrgänge, aber auch an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger.