Digitalisierung für die Radiologie nutzen, interprofessionelle Zusammenarbeit stärken, Studierende begeistern
Prof. Dr. Jörg Barkhausen, Professor der Universität zu Lübeck für Radiologie und Nuklearmedizin und Direktor der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, ist in den Vorstand der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) bis 2025 und zum Präsidenten für die nächste Amtsperiode (2021-2023) gewählt worden. Die Wahl erfolgte auf dem 100. Deutschen Röntgenkongress, der vom 29. Mai bis 1. Juni 2019 in Leipzig stattfand.
Als zukünftigen Schwerpunkt seiner Arbeit in der DRG sieht Prof. Barkhausen es, die Digitalisierung für die Radiologie zu nutzen. „Radiologie ist an vielen Standorten in Deutschland bereits seit mehr als zehn Jahren vollständig digitalisiert, aber wir nutzen das Potenzial dieser digitalen Informationen bisher völlig unzureichend“, sagt er. Künstliche Intelligenz werde die Radiologie in den nächsten zehn Jahren grundsätzlich verändern und helfen, Bildinformationen strukturiert zu erfassen, zu quantifizieren und auszuwerten.
Ebenso wichtig ist es ihm, die Zusammenarbeit zwischen Radiologen, MTRAs (Medizinisch-technische Radiologieassistenten), Physikern, Informatikern und ärztlichen Kollegen anderer Fachgebiete zu stärken und Studierende und junge Kolleginnen und Kollegen für die Radiologie zu begeistern. „Die interprofessionelle Kooperation und die enge Zusammenarbeit mit Ärzten anderer Fachbereiche ist eine Grundvorrausetzung, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern“, sagt Prof. Barkhausen.
Die Deutsche Röntgengesellschaft, Gesellschaft für medizinische Radiologie e.V., wurde 1905 in Berlin gegründet und gehört zu den traditionsreichen und bedeutenden medizinischen Gesellschaften (https://www.drg.de/de-DE/1/startseite/). Sie widmet sich der Förderung der Radiologie in allen ihren Bereichen einschließlich der wissenschaftlichen Grundlagenforschung. Die Deutsche Röntgengesellschaft hat ca. 9400 Mitglieder und versammelt 13 Arbeitsgemeinschaften, eine Fortbildungsakademie sowie zahlreiche weitere Gremien / Aktivitäten unter ihrem Dach. Sie engagiert sich in der Aus-, Fort und Weiterbildung von Studenten, MTRAs, Medizinphysikern und Ärzten.
Aktuell hat die DRG gerade das Projekt „Radiologie in Deutschland. Ein Weißbuch“ vorgestellt. 15 Radiologinnen und Radiologen, Medizinphysiker und MTRAs, darunter zwei Autoren aus Lübeck, haben das Thema über einen Zeitraum von anderthalb Jahren in einem gemeinsamen Forschungs-, Workshop- und Redaktionsprozess reflektiert und ihre Sichtweise zu Papier gebracht.
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