Die Thomas-Kirch-Stiftung ermöglicht die Stelle für die Dauer von fünf Jahren und fördert sie mit 120.000 Euro jährlich.
An der Universität zu Lübeck gibt es eine neue Stiftungsprofessur: Niklas Gebauer hat seit November 2024 die Professur für Translationale Lymphomforschung inne, die durch die Thomas-Kirch-Stiftung mit insgesamt 600.000 Euro gefördert wird. Translationale Lymphomforschung ist ein Forschungsansatz, der wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung zu Lymphomen, einer Gruppe von Krebserkrankungen des Lymphsystems, in klinische Anwendungen überführt, um bessere Diagnose- und Behandlungsmethoden zu entwickeln.
Die Stiftungsprofessur wird die Expertise für tumorrelevante Forschung an der Universität zu Lübeck und am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, bereichern und weitere wichtige Akzente setzen.
Kooperation und Profilbildung
Die kommissarische Präsidentin der Universität zu Lübeck, Prof. Gabriele Gillessen-Kaesbach, sagt: „Die Stiftungsprofessur steht in besonderer Weise für Kooperation und Profilbildung im Sinne einer innovativen Forschung und einer modernen Krankenversorgung. Sie hat im wahrsten Sinne ,Leuchtturmcharakter‘ und hat eine strategische Bedeutung für die Schwerpunktbildung im angestrebten Feld Translationale Lymphomforschung.“
Damit habe die Stiftungsprofessur eine wichtige Funktion mit Blick auf die erfolgreiche Bewerbung des 2021 neu gegründeten Universitären Cancer Centers Schleswig-Holstein (UCCSH) als Onkologisches Spitzenzentrum. „Gleichzeitig ist die Stiftungsprofessur ein Erfolg unserer Fundraisingaktivitäten“, sagt Prof. Gillessen-Kaesbach.
„Unsere Stiftung hat sich der Förderung von Spitzenforschung in der Onkologie verschrieben. Mit diesem Projekt an der Uniklinik Lübeck wird ein vielversprechender Beitrag geleistet“, sagt Prof. Burkhard Göke, Mitglied des Kuratoriums der Thomas-Kirch-Stiftung. „Wir wünschen Prof. Gebauer viel Erfolg.“
Im Mittelpunkt der Forschung von Prof. Gebauer stehen die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Ansätze, um die Behandlungsmöglichkeiten für Patient*innen mit Lymphomen signifikant zu verbessern.
Innovative Therapien
Prof. Niklas Gebauer sagt: „Es ist mir eine Ehre, die neue Stiftungsprofessur zu übernehmen, die dank der großzügigen Unterstützung der Thomas-Kirch-Stiftung eingerichtet werden konnte. Diese Professur stärkt die Lymphomforschung am Campus und ermöglicht es, innovative Therapien schneller von der Grundlagenforschung bis in die Praxis zu bringen, um die Heilungschancen und Lebensqualität von Patientinnen und Patienten zu verbessern. Ich freue mich außerordentlich auf die spannenden wissenschaftlichen und klinischen Herausforderungen.“
Prof. Nikolas von Bubnoff, Direktor der Klinik für Hämatologie und Onkologie, sagt: „Prof. Niklas Gebauer wird mit seinem Wirken dazu beitragen, dass die Versorgung von PatientInnen mit Lymphomerkrankungen am UKSH Lübeck nach höchsten Standards erfolgt und neue und innovative Behandlungskonzepte für Patient*nnen unmittelbar zugänglich gemacht werden. Wir sind dankbar für die Förderung durch die Thomas-Kirch-Stiftung und die Unterstützung der Universität zu Lübeck und des UKSH für die Einrichtung dieser Professur."
Prof. Gebauer hat nach dem Studium der Humanmedizin an der Universität zu Lübeck (2006 – 2012) und seiner Promotion sowie Postdoc-Zeit am Institut für Pathologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, eine Facharztausbildung in Innerer Medizin, Hämatologie und Onkologie absolviert. Er habilitierte sich im Jahr 2020 und ist derzeit als Oberarzt in der Klinik für Hämatologie und Onkologie, Campus Lübeck, tätig.
Ein zentraler Aspekt seiner Arbeit wird die Identifizierung molekularer Mechanismen sein, die zur Entstehung und zum Fortschreiten von Lymphomen führen. Durch enge Kooperationen mit Expert*innen aus den Bereichen Immunologie, Onkologie und Genomforschung beabsichtigt er, neue Therapieansätze zu entwickeln, die gezielt das Immunsystem stimulieren oder tumorspezifische Schwachstellen angreifen. Moderne Technologien wie die Einzelzellsequenzierung und personalisierte Immuntherapien sollen dabei eine zentrale Rolle spielen.
für die Ukraine