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Mittwoch, 19.12.2018

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Joint Innovation Lab von Universität zu Lübeck und MACH AG eröffnet

Entwicklung einer Planungs- und Antragssoftware für Bauherren und Verwaltung (Fotos: Guido Kollmeier / Universität zu Lübeck)

E-Government und Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung: Ministerpräsident Daniel Günther gab den Startschuss für das gemeinsame Forschungs- und Entwicklungslabor – Auch die Hansestadt Lübeck will sich an der Projektpartnerschaft beteiligen

Ministerpräsident Daniel Günther eröffnete am 19. Dezember 2018 das Joint Innovation Lab, eine vom Land Schleswig-Holstein geförderte Kooperation von Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft. Das gemeinsame Forschungs- und Entwicklungslabor der Universität zu Lübeck und des Software- und Beratungsunternehmens MACH AG im Hochschulstadtteil Lübeck dient der Beschleunigung von E-Government und der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung.

Insgesamt versammelten sich rund 70 Entscheider aus Verwaltung, Wirtschaft und Politik zur Eröffnung des Labs im Multifunktionscenter MFC X in der Maria-Goeppert-Straße. Sie besichtigten die neuen Räume, informierten sich über erste gemeinsame Projekte und nahmen an Workshops teil. Präsentiert wurden dabei auch erste Forschungsthemen, die MACH bereits mit dem Institut für Multimediale und Interaktive Systeme (IMIS) der Universität zu Lübeck bearbeitete – so zum Beispiel der Einsatz von Augmented Reality bei der Bearbeitung von Bauanträgen und die Verknüpfung mit einer digitalen Bauakte, um Bearbeitungszeiten zu verkürzen.

“Im Joint Innovation Lab (JIL) stehen Menschen mit ihren Bedürfnissen klar im Vordergrund. Die Software-Entwicklung wird daher menschzentrierten Entwicklungsprozessen folgen”, erklärte Prof. Dr. Michael Herczeg, Direktor des Instituts für Multimediale und Interaktive Systeme (IMIS), und ergänzt: “Wir glauben, dass wir den Digitalisierungsprozess in den öffentlichen Verwaltungen durch ein agiles Vorgehen und die enge Zusammenarbeit von Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft wesentlich beschleunigen können. Dabei entsteht die Geschwindigkeit daraus, dass die sonst einzeln agierenden Bereiche fokussiert und zielorientiert eng zusammenarbeiten und sich gegenseitig inspirieren. Das JIL ist so in der Lage, in kürzester Zeit erste Prototypen zu erstellen sowie innovative und wirkungsvolle Lösungen zu entwickeln.”

“Der öffentliche Bereich hat bei der Digitalisierung noch erhebliches Potenzial. Im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen müssen wir diese Möglichkeiten noch besser ausschöpfen. Gleichzeitig fordern Politik und Wirtschaft ein schnelleres und fokussierteres Vorgehen bei der Digitalisierung der Verwaltung. Mit dem Joint Innovation Lab werden wir genau an dieser Stelle ansetzen. Durch das enge Zusammenwirken der verschiedenen Partner im JIL bauen wir in Schleswig-Holstein ein in Deutschland einzigartiges Ökosystem auf, das die Digitalisierung im Public Sector wesentlich beschleunigt. Unter Einsatz modernster Arbeitsmethoden und innovativer Vorgehensweisen schaffen wir im JIL neue Lösungen für Verwaltungen”, sagte Rolf Sahre, Vorstandsvorsitzender der MACH AG und Gründungsmitglied des Joint Innovation Lab.  

Wichtiger Schritt zur Digitalisierung der Verwaltung in Schleswig-Holstein

Die öffentliche Verwaltung hat in Sachen Digitalisierung großen Nachholbedarf – das spüren nicht nur die Mitarbeiter in den Behörden, auch die Bürger fordern entsprechende Maßnahmen. Das Joint Innovation Lab hat das Ziel, mehr Geschwindigkeit in die Digitalisierung der Verwaltung zu bringen.

Mit der Eröffnung des Joint Innovation Lab besiegelte Ministerpräsident Daniel Günther einen wichtigen Schritt zur Digitalisierung der Verwaltung in Schleswig-Holstein. Das Land, die Universität zu Lübeck und die MACH AG schaffen mit dem Joint Innovation Lab eine Plattform, die die Entwicklung leistungsfähiger digitaler Innovationen in der öffentlichen Verwaltung fördert.

Im Anschluss an die offizielle Eröffnungszeremonie unterzeichneten auf einer Project Wall für die Universität zu Lübeck deren Präsidentin, Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach, und Prof. Herczeg neben dem Ministerpräsidenten und Vorstandsvorsitzendem Rolf Sahre. Für eine Überraschung sorgte Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau, der noch während der Eröffnung eine Absichtserklärung unterzeichnete und damit die Basis für eine Projektpartnerschaft mit der Universität zu Lübeck und der MACH AG im Joint Innovation Lab legte.

Das Joint Innovation Lab (JIL) wurde am 21. November 2018 offiziell durch die Universität zu Lübeck und die MACH AG gegründet und wird durch das Land Schleswig-Holstein gefördert. Die drei Partner stehen stellvertretend für die Bereiche Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft, die mit dem Lab gemeinsam neue Wege gehen werden. Der Anspruch: zukunftsweisende Lösungen für eine bürgernahe und digitale Verwaltung erforschen und entwickeln.

Der Standort im Lübecker Hochschulstadtteil bringt große Vorteile mit sich: Die Gründer sind überzeugt, dass sich vor allem die enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft positiv auswirken wird. Das gemeinsame Arbeiten im JIL wird auch die Prozesse der jeweiligen beteiligten Organisationen in ihren Einzelaufgaben voranbringen, da es einen erkenntnisreichen Forschungs- und Gestaltungsprozess in Gang setzt. Dabei folgt das JIL insgesamt einem offenen, kooperativen Ansatz: Behörden, genauso wie Forschungseinrichtungen und Unternehmen können Teil des Labs werden.

Es sollen gezielt praxisnahe Projektpartnerschaften statt großer abstrakter Netzwerke geschlossen werden. Bereits jetzt ist das Interesse an einem Mitwirken im Joint Innovation Lab groß, bestätigten die Gründer. In Planung befindet sich u. a. eine Zusammenarbeit mit der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung in Altenholz (FHVD) im Bereich der Fort- und Weiterbildung angehender Verwaltungsmitarbeiter.

Weitere Informationen liefert die Website www.jil.sh

 

 

Prof. Michael Herczeg, Bürgermeister Jan Lindenau, Prof. Gabriele Gillessen-Kaesbach, Ministerpräsident Daniel Günther, Chef der Staatskanzlei Dirk Schrödter und Vorstandsvorsitzender Rolf Sahre (v.l.n.r.)