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Dienstag, 22.04.2025

Promotion

Dissertationspreis für Dr. Vanessa Neve

Dr. Vanessa Neve (3. von links) wurde ausgezeichnet (Foto: Martin Then)

Sie beschäftigte sich mit der Bedeutung von wenig bekannter Zellart - Krankheitsbilder könnten zukünftig besser behandelt werden

Dr. Vanessa Neve, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Universität zu Lübeck, hat auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) in Baden-Baden den Dissertationspreis "Young Active Research in Endicronology" (kurz YARE) erhalten.

Das Preisgeld beträgt 2000 Euro. Der Preis soll der Anerkennung eines herausragenden wissenschaftlichen Beitrages im Bereich der Endokrinologie in Form einer Dissertation dienen, wie die Gesellschaft schreibt.

Der Titel der Dissertation ist "Die Vielfalt der Tanyzyten: Gehirnweite Konnektivitätsanalyse von Neuronen zu Tanyzyten". Tanyzyten sind spezialisierte Zellen im Gehirn, die wie Wächter agieren und den Austausch von Hormonen oder Substanzen zwischen Körper und Gehirn steuern.

Taktgeber im Gehirn

"Es war bereits bekannt, dass Tanyzyten durch ihren Einfluss auf Neuronen Nahrungsverhalten, Fertilität sowie die Funktion der Schilddrüse beeinflussen", sagt Dr. Vanessa Neve. In ihrer Arbeit habe sie mittels verschiedener viraler Methoden ein Netzwerk von Neuronen identifizieren können, die mit Tanyzyten verschaltet sind.

"Auf Basis meiner Arbeit können wir vermuten, dass Tanyzyten auch an anderen Prozessen, wie Stress und Lernprozessen, beteiligt sind und einen viel komplexeren Einfluss auf die Fertilität haben als bisher angenommen. Tanyzyten sind folglich die Taktgeber im Gehirn für viele hormongesteuerte Vorgänge in unserem Körper", sagt Dr. Neve. "Daher freut es mich umso mehr, dass ich mittels meiner Arbeit einem aus Expert*innen des Fachgebiets bestehenden Publikum die Bedeutung dieser eher unbekannten Zellart verdeutlichen konnte". In Zukunft könnten vielleicht Krankheitsbilder, wie die Störung des weiblichen Zyklus, besser verstanden und behandelt werden, wenn man den Einfluss der Tanyzyten einbezieht.