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Dienstag, 22.10.2024

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Ausstellung im Audimax über migrantischen Widerstand eröffnet

Gürsel Yıldırım, der Kurator der Ausstellung, spricht über seine Arbeit (Foto: Elena Vogt / Uni Lübeck)

Vom 22. Oktober bis 14. November zeigt die Universität zu Lübeck in Kooperation mit dem Haus der Kulturen eine Wanderausstellung, in der es u. a. um die Reaktionen auf die rassistischen Anschläge in Mölln und Lübeck geht.

Auf zwölf Tafeln sind bei der Ausstellung „Migrantischer Widerstand im Hamburg der 1990er Jahre“ seit heute Fotos, Flugblätter, Plakate und Zeitungsartikel im Lübecker Audimax zu sehen. Dabei geht es um die Geschichte der Proteste von Migrant*innen.

Der Hamburger Soziologe und Aktivist Gürsel Yıldırım kuratierte die Ausstellung und war zur Eröffnung auf dem Lübecker Campus selbst dabei. Bei einer Führung durch die Exponate sagte Yıldırım: „Mit dieser Wandzeitung möchten wir einen Beitrag dazu leisten, dass der selbstorganisierte Widerstand gegen die völkische Bewegung noch stärker wird und diese mit anderen emanzipatorischen Bewegungen zu einer gerechten und solidarischen Gesellschaft führt“.

Proteste nach Anschlägen

Die Ausstellung dokumentiert unter anderem die Proteste von Migrant*innen nach den rassistischen Brandanschlägen in Mölln (1992), Solingen (1993) und Lübeck (1996). Sie zeigt die Kämpfe von Geflüchteten gegen Zwangsumverteilung und für Bleiberecht sowie erinnerungspolitische Kämpfe in Folge rassistischer Morde und für die Umbenennung von öffentlichen Plätzen.

Gürsel Yıldırım fordert, die Geschichte von Opfern rassistischer Gewalt nicht nur als etwas Vergangenes zu verstehen, sondern in die Gegenwart zu übertragen und zu verhindern, dass die Opfer namenlos werden. 

Die Wandzeitung erinnert an subjektorientierte Wiederstand von Migrant*innen. „Es geht um den Widerstand von Menschen“, sagt Yıldırım, „die als politische Subjekte ihren Platz in der Gesellschaft fordern.“

Die Wanderausstellung ist in Kooperation mit der Internationalen Kunstfabrik Kampnagel entstanden und wurde von der Freien und Hansestadt Hamburg im Rahmen der Initiative STADT MIT COURAGE gefördert. Sie wurde bereits vielfach ausgestellt und wird im Wintersemester 2024 /25 an den drei Lübecker Hochschulen präsentiert.

Nachdem sie bis zum 14. November im Audimax der Universität zu Lübeck gezeigt wird, ist sie ab dem 18. November an der Technischen Hochschule Lübeck und ab Januar 2025 an der Musikhochschule Lübeck zu sehen.

Die Ausstellung wird im Rahmen der LH3-Veranstaltungsreihe „(UN)WISSEN.SCHA(F)FT.RASSISMUS“ gezeigt und wird in Kooperation mit dem Haus der Kulturen Lübeck organisiert.