Miteinander und voneinander lernen: An der Universität zu Lübeck kommen verschiedenen Professionen zusammen
Es geht los mit einem Speeddating, denn die 16 Teilnehmenden, die heute im Skills-Lüb im Hochschulstadtteil zusammen gekommen sind, kennen sich schließlich noch nicht. In 2er-Gruppen tauschen sie sich im Lernzentrum über die Studiengänge aus, die sie studieren, wo sie herkommen oder sprechen über die Fragen, die auf weißen Zetteln stehen und ausgeteilt wurden. "Welche Eigenschaften findest du wichtig?", ist zum Beispiel auf einem Blatt zu lesen.
Die Studierenden sind alle im zweiten Semester und nehmen am Interprofessionellen Tag teil. Sie studieren einen der Studiengänge, die zur Sektion Medizin gehören, also Humanmedizin, Pflege, Physiotherapie, Hebammenwissenschaft, Ergotherapie / Logopädie, Gesundheits- und Versorgungswissenschaften oder Angewandte Pflegewissenschaft.
Angebote auf dem Campus
Die ganztägige Veranstaltung ist für die insgesamt etwa 340 teilnehmenden Studierenden fester Bestandteil des Lehrplans. Er findet 2025 zum 6. Mal statt. Das Besondere: In diesem Jahr nehmen erstmals auch Auszubildende zum Pflegefachmann / zur Pflegefachfrau (eine Klasse, 2. Ausbildungsjahr) von der UKSH Akademie in Lübeck am Interprofessionellen Tag teil.
Zurück im Skills-Lüb erklären die Hebammen Annika Schäfer und Theresa Schwarz den Teilnehmenden, was Hebammen genau machen, schließlich bieten sie an diesem Tag den Workshop "Einblick in das Hebammenwesen als immaterielles Kulturerbe der Menschheit UNESCO" an. "Es ist ein Handwerk zu gucken, wie liegt das Kind in der Schwangerschaft", sagt Annika Schäfer.
Dann werden Mutterpässe angeschaut. An praktischen Übungen zeigen die Mitarbeiter*innen des Studiengangs Hebammenwissenschaft, was eine Geburt so besonders macht und wie viel Teamarbeit - mit der Mutter und den Ärzt*innen - es in der Regel bedeutet.
Auf dem ganzen Lübecker Campus gibt es an diesem Tag Angebote - von "interaktive Ganganalyse" bis "Friday Night at the ER" (ER steht für Emergency Room). Neben zentralen und gemeinschaftlichen Veranstaltungsteilen bietet der interprofessionelle Tag zwei Workshop-Kategorien, die die Teilnehmer*innen in interprofessionellen Teams besuchen. Die Lernenden besuchen einen Workshop „100 Minuten Teamkultur“ und einen Workshop „100 Minuten Gesundheitswissen Insights“. Das Angebot zum Hebammenwesen gehört zu letzterer Kategorie, bei der Themen zur Auswahl stehen. Im Teamkulturworkshop setzen sich die Teilnehmenden im Rahmen eines World-Cafés mit ihren Erfahrungen, Einstellungen und Werten zu interprofessioneller Teamarbeit auseinander und entwickeln einen Leitsatz für gute interprofessionelle Zusammenarbeit.
Und welches Ziel wird mit der Veranstaltung verfolgt? "Der interprofessionelle Tag ermöglicht einen intensiven Kontakt zwischen den Professionen und fördert bereits zu Beginn des Studiums bzw. der Ausbildung die Kompetenzen, die zu einer erfolgreichen späteren Zusammenarbeit beitragen", sagt Dr. Annemarie Minow aus dem Referat Studium und Lehre Humanmedizin. Somit sei der besondere Tag wichtig für die Interprofessionalisierung der Universität zu Lübeck.
für die Ukraine