"Eher wie ein anheimelndes Hotel als ein nüchternes Krankenhaus wirken die großzügigen Innenräume des neuen Zentralklinikums", schrieben die Lübecker Nachrichten auf der Titelseite unter der Überschrift "Freundlicher Klinikbau für 312 Millionen" und hoben besonders die von den Architekten Tönies, Schroeter und Jansen gewählten Baumaterialien hervor: "Sattes Grün, rotbraune Ziegel, ocker leuchtendes Buchenholz und wie zur Beruhigung dezente graue Flächen - von einem traditionellen Krankenhaus ist auf den ersten Blick im Zentralklinikum wenig zu spüren." Für die Patientenversorgung in Lübeck war tatsächlich ein gewaltiger Qualitätssprung geschafft.
"Eine lange Phase des Planens und Bauens an der Ratzeburger Allee ist damit offiziell abgeschlossen worden", schrieben die LN. Das gibt den nun errreichten Stand zutreffend wieder. Schließlich war die Errichtung einer modernen Zentralklinik und damit die Überwindung der unzureichenden Gegebenheiten in den städtischen Krankenhäusern Ost und Süd unter Nutzung nicht-städtischer Finanzmittel eine der, wenn nicht sogar die entscheidende Triebfeder für die Hansestadt Lübeck gewesen, 1964 mit so hohem Engagement die Einrichtung der Medizinischen Akademie zu betreiben.
Land und Bund hatten die Kosten geschultert, und folglich waren Wissenschaftsministerin Marianne Tidick aus Kiel und Bundesbildungsminister Rainer Ortleb, die zur Einweihungsfeier angereist waren, auch diejenigen, an die sich der besondere Dank von Universitätsrektor Prof. Wolfgang Henkel (1931 - 2014) richtete. Der weitere Ausbau des Klinikneubaus war in verlässlicher Planung, und für die seit langem heftig diskutierte Einrichtung einer Herzchirurgie in Lübeck brachte die Ministerin eine Finanzierungszusage der Krankenkassen mit. Allerdings: Auch die kritischen Hinweise auf fehlende Planstellen und eine sich bereits abzeichnende Überbelegung mischten sich in die Feststimmung bei der Einweihung des Jahrhundertbaus.
Bei den Patienten fanden die neuen Räume einhellige Zustimmung. "Den typischen Krankenhaus-Geruch gibt es hier gar nicht", lobte einer auf der Station 45 b. Man fühle sich bestens aufgehoben, die Atmosphäre sei freundlich und das Personal trotz der starken Arbeitsbelastung immer guter Laune. Anfangs habe er nur Schwierigkeiten gehabt, sich in dem weitläufigen Gebäude zurechtzufinden.
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