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Dienstag, 06.12.2011

Historie

Gemeinsame Sache

1999 waren die Universitätsklinika in Lübeck und Kiel von den Universitäten losgelöst und jeweils verselbstständigt worden

Im Dezember 2001 stand der nächste Schritt einer Operation an, die aus Sicht der damaligen Landesregierung keinen Aufschub duldete: die Fusion beider Klinika zu dem einen Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Die Kieler Nachrichten berichteten am 12. Dezember über den Referentenentwurf zur organisatorischen Zusammenführung, den das Kabinett am Tag zuvor beschlossen und damit das Gesetzgebungsverfahren in Gang gesetzt hatte.

Jetzt wurde auch das Datum der Verschmelzung mitgeteilt: zum 1. Januar 2003 würde UKL + UKK = UKSH. Angesichts der Geschäftszahlen gebe es dazu keine Alternative, bekräftigte Wissenschaftsministerin Ute Erdsiek-Rave (SPD). Ohne Fusion würde sich das jährliche Defizit auf bis zu 40 Millionen DM summieren. Als Ursachen nannte die Ministerin unter anderem die Deckelung der Krankenkassenbudgets sowie steigende Personalkosten.

Aber auch die Fusion sei nicht zum Nulltarif zu haben. Ein erstes Gutachten der Unternehmensberatung Roland Berger kostete je Uniklinik rund 360.000 DM, die Begleitung des gesamten Prozesses werde mit fünf Millionen DM zu Buche schlagen - "ein Mammutvorhaben", wie die KN feststellten.

Zweifel am Erfolg äußerte die Opposition. Die Ministerin sei nach wie vor den Beweis schuldig geblieben, dass allein eine Fusion die Probleme der Kliniken löse, kritisierte der CDU-Abgeordnete Jost de Jager. Die Standortentscheidung dem noch zu bildenden Aufsichtsrat zu überlassen, bezeichnete er zudem als lächerlich.

Weiter gestöbert im Pressearchiv

Kieler Nachrichten vom 12. Dezember 2001, S. 7